Das Kooikerhondje - ein Sensibelchen mit Herz

Kooikerhondje sind sensible Hunde
Daher ist es superwichtig, sie lesen zu können, um zu sehen, ob sie sich wohl fühlen. Ein kurzes Lecken über die Schnauze mag süß aussehen, ist aber ein erster Hinweis darauf, dass das Tier nervös ist (das gilt übrigens für alle Hunderassen). Ein Schütteln bedeutet, sich den Stress abschütteln zu wollen. Den Kopf wegdrehen ist ebenfalls ein Meideverhalten. Es gibt noch viele mehr, bevor der Hund tatsächlich das erste Mal knurrt oder die Lefzen drohend hochzieht und die Zähne entblößt.
Hunde brauchen Auszeiten
Ein Hund schläft 18-20 Stunden am Tag, Welpen bis zu 23 Stunden. Wenn er zu wenig schläft, wird er ein Nervenbündel. Deshalb legen alle Hundetrainer so viel Wert auf das sogenannte „Deckentraining“. Den Hund auf seine Decke, ins Körbchen, in seine Box oder auf seinen Platz zu schicken und ihn dort für eine geraume Zeit zu parken, ist eine der wichtigsten Übungen, die man unbedingt ernst nehmen sollte.
Ein weiterer guter Tipp – gerade wenn noch Kinder unter 10 Jahren im Haushalt wohnen: wenn der Hund in seiner Box liegt, geht niemand hin um ihn zu stören (streicheln). Natürlich trainieren Sie als Herrchen/Frauchen, dass es kein Problem ist, wenn Sie zwischendurch mal in die Box hineinfassen.
Streicheln ist für den Hund nicht immer angenehm. Manchmal möchte er nicht angefasst werden. Das muss man dann erkennen und ihn in Ruhe lassen. Bitte auch den Kindern beibringen, den Hund richtig zu lesen!
Weitere gute Trainingshinweise sind, zu üben, dass man in den Futternapf fassen kann, während der Hund frisst, indem man ihm beim Fressen immer noch etwas in den Napf hineingibt. Auch den Knochen auf Kommando ausgeben zu lassen (bitte nicht wegnehmen sondern mit etwas genauso leckerem tauschen) ist eine gute Übung.
Außerdem ist es wichtig, dass sich der Vierbeiner überall anfassen lässt, dazu gehört, Zähne und Ohren schon beim Welpen zu kontrollieren, Krallen schneiden,…


Den Hund verstehen für ein gutes Zusammenleben
Lesen Sie Bücher, schauen Sie sich die gängigen Hundetrainerserien an (z. B. Martin Rütter „Die Welpen kommen“), ausgewählte Trainer auf Instagram und Youtube sind empfehlenswert. Und gehen Sie in eine gute Hundeschule (in der mit positiver Verstärkung, also mit Belohnen) gearbeitet wird.
Leider kommt es vor – nicht nur bei Kooiker-Rüden* (wie immer wieder in sozialen Medien thematisiert wird) – sondern auch bei allen anderen Hunderassen, dass Grenzen, die Hunde zeigen, nicht oder zu spät erkannt werden, und es dann zu Beißvorfällen kommen kann.
Oft heißt es „ein Kooikerhondje ist kein Anfängerhund“. Nun, unsere Kiki ist unser erster Hund. Daher kann ich diese Meinung nicht teilen. Aber es ist eine Rasse, die nicht für jeden geeignet ist. Es gilt also eher abzuwägen, ob die Rasse zu mir passt, und nicht, ob es der erste Hund ist…
*Ich kenne mittlerweile einige Kooikerrüden, und das sind ganz tolle und liebevolle Familienhunde geworden.